In vielen Haushalten befinden sich heutzutage eine ganze Reihe internetfähiger Geräte, angefangen vom Computer und Notebook, über Smartphones oder Spielekonsole bis hin zum Internetradio. Diese Geräte verteilen sich über die ganze Wohnung oder das ganze Haus und werden praktischerweise häufig über Wireless LAN mit Internetverbindung "versorgt". Für den heutzutage gängigen WLAN-Standard IEEE 802.11b/g steht ein Frequenzbereich von 2400 bis 2483,5 MHz zur Verfügung. Dieser Frequenzbereich von 83,5 MHz ist wiederum auf verschiedene Kanäle aufgeteilt. Ein WLAN Access Point ist für einen dieser Kanäle konfiguriert und teilt sich die dort zur Verfügung stehende Übertragungsrate mit allen anderen Geräten, die auf exakt den gleichen Kanal eingestellt sind. In Häusern mit mehreren Parteien ist es sehr wahrscheinlich, daß mehrere WLAN Access Point fröhlich nebeneinander her funken. Im schlechtesten Fall sind die Kanaleinstellungen nicht optimal aufeinander abgestimmt. So könnte es sein, daß der Access Point aus der Wohnung drüber genau auf dem gleichen Kanal funkt, wie der eigene. Obwohl der Flaschenhals bei Internetverbindungen i.d.R. die Anbindung zwischen Acces Point und Internet-Provider ist, kann die Ballung auf einen bestimmten Kanal dazu führen, daß in gewissen "Randbereichen" der eigenen Wohnung ein schlechter Empfang zum eigenen Access Point besteht. Daher sollte man die Kanalwahl mit Bedacht vornehmen.

Zunächst einmal sollte man sich einen Überblick über die benachbarten Funknetze samt der dort verwendeten Kanäle machen. Unter Windows könnte man hierzu das Open-Source-Tools inSSIDer verwenden:

Screenshot inSSIDer
Screenshot inSSIDer

Für den Kommandozeilen-Freak unter Linux bietet sich hingegen das Tool iwlist an. Bei mir unter Ubuntu wird das WLAN-Modul mit der Device-ID wlan0 angesprochen. Ein

iwlist wlan0 scanning

im Terminal gibt eine Liste der verfügbaren WLAN Access Points samt Informationen über die Kanalwahl, die (E)SSID, MAC sowie die Verschlüsselungs-Methode aus. Ein Beispiel-Output (gekürzt und sensible Informationen maskiert), sieht folgendermaßen aus:

user@host:~$ iwlist wlan0 scanning
wlan0     Scan completed :
Cell 01 - Address: xx:xx:xx:xx:xx:xx
Channel:13
Frequency:2.472 GHz (Channel 13)
Quality=70/70  Signal level=-35 dBm
Encryption key:on
ESSID:"Testnetz"
Bit Rates:1 Mb/s; 2 Mb/s; 5.5 Mb/s; 6 Mb/s; 9 Mb/s
11 Mb/s; 12 Mb/s; 18 Mb/s
Bit Rates:24 Mb/s; 36 Mb/s; 48 Mb/s; 54 Mb/s
Mode:Master
...

Wer möchte, kann sich auch das kostenfreie Tool Wifi Analyzer auf sein Android-Handy oder -Tablet installieren. Auch hier habe ich mal einen Screenshot erstellt:

Screenshot Wifi Analyzer unter Android
Screenshot Wifi Analyzer unter Android

Mit einem dieser Tools analysiert man nun die benachbarten WLAN-Netze, wobei man insbesondere ein Augenmerk auf die Netze mit der größten Signalstärke hat. Den Kanal des eigenen WLAN-Netzes sollte man nun so wählen, daß man möglichst in einen Frequenzbereich landet, im dem sich allenfalls sehr schwache WLAN-Netze tummeln. Wie man den Kanal im eigenen Access Point ändert, entnimmt man am besten der Geräte-Dokumentation.