Es ist schon etwas längerer her, da wurde ich gefragt, wie groß eigentlich die Schwerebeschleunigung auf Höhe der
ISS
und anderer erdnaher Satelliten ist. Nun kennt man ja viele Filme, die Astronauten in der ISS schwebend zeigen (s. Beispiel oben). Also ist es eigentlich naheliegend zu sagen, die Schwerebeschleunigung sei Null oder zumindest nahe Null. Klingt doch einleuchtend, oder?
Am Abend nach einer Dienstreise habe ich mit einem Kollegen noch in einem
netten bayrischen Restaurant in München gesessen. Dort haben wir darüber
diskutiert, wie hoch eigentlich ein Mensch auf dem Mond springt. Eine weit
verbreitete Argumentation von Vertretern der Hypothese eines
Mondlandungs-Fakes ist, daß Astronauten 6 mal höher springen müßten, da ja
nun auch die Schwerkraft des Mondes 6 mal kleiner ist als die der Erde. Das
klingt zunächst einmal sehr plausibel. Tatsächlich springen die Astronauten,
die man auf Videoaufzeichnungen der Mondoberfläche sieht, bei weitem nicht
so hoch, sondern lediglich etwa 60cm. Die Mondlandungs-Gegner behaupten nun,
diese Aufzeichnungen seien mit leichteren Raumanzug-Attrapen in einem Studio
gedreht worden. Aber probieren Sie mal, 60cm hoch zu springen! Geübte Tänzer
schaffen ohne hinderlichen Raumanzug (auch wenn es eine leichtere Attrape
ist) und mit "Anlauf" etwa 50cm. Ich selbst nur 25cm. Allein damit wäre die
Studio-Behauptung schon weitestgehend wiederlegt, man hätte die gefilmten
Astronauten mit Hilfe von Flaschenzügen anheben müssen. Die folgende
Betrachtung zeigt aber auch, daß die Überlegung mit der Sprunghöhe noch
etwas komplizierter ist.