Einträge über wissenschaft

Beobachtung des Erdvorbeiflugs des Asteroiden 2012DA14 am 15.02.2013

Am 15. Februar wird der Asteroid 2012DA14 knapp an der Erde vorbeiziehen. Der geringste Abstand zur Erdoberfläche wird lediglich rund 28000 km betragen, also rund ein Zehntel der Entfernung Erde-Mond (ca. 380000 km) und noch innerhalb der Bahnen geostationärer Satelliten (ca. 36000 km). Für kosmische Skalen ist das ein "Vorbeischrammen" an der Erde. Beruhigenderweise sind die Bahndaten so genau bekannt, daß eine Kollision mit der Erde bei diesem Vorbeiflug mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ausgeschlossen werden kann.


Es drängt sich natürlich die Frage auf, ob sich der Asteroid von der Erde aus auch mit Amateurmitteln beobachten läßt. Für meine Heimat um Köln/Bonn versuche ich mal, die Frage zu beantworten.

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Das Ende des Pariser Urkilos

Animation des Urkilos


In der Nähe von Paris wird das Urkilo aufbewahrt. Von diesem Urkilo werden alle Massenormale der Welt abgeleitet. Leider hat sich in der Vergangenheit gezeigt, daß sich die Masse des Urkilos verändert - ein für die Metrologie unhaltbarer Zustand. Deshalb wird fieberhaft an einer Möglichkeit geforscht, die Definition der SI-Einheit Kilogramm auf eine neue Grundlage zu stellen. Dabei ist es das Ziel, das Kilogramm aus einer Naturkonstante abzuleiten, so daß man nicht mehr auf ein Klötzchen Metall angewiesen ist, dessen Eigenschaften sich verändern können.

Der Deutschlandfunk hat diesem Thema einen wirklich spannenden Beitrag gewidmet, den ich nur empfehlen kann.

Das Mysterium Heizkörper-Ventil

hk_ventil In der kalten Jahreszeit kann man es immer wieder beobachten: Viele Menschen scheinen die Funktionsweise der Thermostatventile an Heizkörpern nicht zu verstehen. Besonders krass ist das in Räumen, die von vielen Menschen genutzt werden - wie Wartezimmer oder Klassenräume. Beispiel aus meiner Schulzeit: Draußen ist es ar***kalt, und nach dem Pausenklingeln kommt man in den Unterrichtsraum, in dem vorher schon eine Klasse gebrütet hat. Dementsprechend ist die Luftqualität. Also Fenster auf und Querlüften, wodurch sich die Raumtemperatur erheblich senkt. Die Lehrkraft kommt rein, "Fenster zu!" und die Heizkörperventile werden bis zum Anschlag aufgedreht, damit es schnell warm wird. Nach kurzer Zeit - in den Stoff vertieft - wird es im Klassenraum so warm, daß wieder wer "Fenster auf!" schreit. Schlimmstenfalls endet es darin, daß voll aufgedrehte Heizkörper unter gekippten oder geöffneten Fenstern vor sich her bollern. So, und wo ist in der Geschichte der entscheidende Fehler?

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Was kommt nach UMTS?

Im Podcast von DLF habe ich einen interessanten Artikel über die Entwicklung des Nachfolgers von UMTS gehört . Der Standard heißt LTE (Long Term Evolution), was schon vom Namen her andeutet, daß dieser noch einige Jahre auf sich warten läßt. Experten schätzen, daß Netbooks und Handys mit LTE wohl nicht vor 2011 zu kaufen sind und sich das ganze erst um 2014/15 richtig durchsetzt.

Im DLF-Bericht heißt es, LTE soll wesentlich höhere Bandbreiten und geringe Latenzzeiten als UMTS haben. Offenbar soll LTE die breitbandige Internet-Versorgung insbesondere außerhalb urbaner Gebiete ermöglichen, wo sich Menschen z.T. heute noch mit ISDN die Bits einzeln aus der Leitung pulen. Aber genau das glaube ich nicht. Wenn die Netzanbieter Millionen in die Entwicklung  dieser neuen Technik investieren, werden sie wohl kaum die ersten neuen Funkmasten ganz stolz in irgendwelchen entvölkerten Regionen irgendwo in Brandenburg oder MVP einweihen. Die schielen sicherlich auf eine schnelle Armortisation und werden bestimmt die Großstädte im Visier haben. Meiner Meinung ist das keine Frage der Technik, sondern eine Frage der Infrastruktur-Förderung durch den Staat.

The Periodic Table of Videos

Heute möchte ich Euch eine wirklich super gemachte Seite vorstellen, die schon länger in meinen Bookmarks liegt. An der University of Nottingham gibt es eine Gruppe Chemiker um den Prof. Poliakoff, die zu jedem Element des Periodensystems ein kurzes Video drehen ( Webseite ). Klar, kann man jetzt sagen "bääh, Chemie hat mich in der Schule immer angekotzt". Aber die Leute legen sich richtig ins Zeug. Und wann immer möglich, lassen sie es richtig knallen, spritzen oder zischen! Und trotzdem kann man als Chemie-Laie nebenher noch richtig was lernen. Amüsant und lehrreich ... ein Vorbild für alle Chemie-Lehrer!

prof_poliakoff

Tolle Videos, die ich empfehlen kann: Wasserstoff , Helium , Natrium oder Silizium .

Mittlerweile hat der Erfolg auch Nachahmer animiert. Die Physiker bzw. Astronomen der gleichen Uni haben eine ähnliche Webseite Sixty Symbols .

Newcomb-Benford-Analyse Bundestagswahl 2005

Der polnischer Astrophysiker Boudewijn F. Roukema hat die offiziellen Ergebnisse der Präsidentschaftswahlen im Irak vom 12. Juni 2009 einer statistischen Analyse unterzogen. Seine Ergebnisse liefern Hinweise darauf, daß die Wahlergebnisse manipuliert sein könnten. Er untersuchte die Häufigkeit der Anfangsziffern in den Stimmzahlen der Wahlkreise, die in empirischen Datensätzen häufig der sog. Newcomb-Benford-Verteilung folgt. Die gleiche Methode habe ich auf die Ergebnisse der Bundestagswahl 2005 angewendet. Leider führt hier die Methode zu keinem auswertbaren Ergebnis, da die Voraussetzungen an das Zahlenmaterial in diesem Fall nicht erfüllt werden.

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Sprunghöhe auf dem Mond

Astronaut Young, Apollo 16
Astronaut Young, Apollo 16 (1972)

Am Abend nach einer Dienstreise habe ich mit einem Kollegen noch in einem netten bayrischen Restaurant in München gesessen. Dort haben wir darüber diskutiert, wie hoch eigentlich ein Mensch auf dem Mond springt. Eine weit verbreitete Argumentation von Vertretern der Hypothese eines Mondlandungs-Fakes ist, daß Astronauten 6 mal höher springen müßten, da ja nun auch die Schwerkraft des Mondes 6 mal kleiner ist als die der Erde. Das klingt zunächst einmal sehr plausibel. Tatsächlich springen die Astronauten, die man auf Videoaufzeichnungen der Mondoberfläche sieht, bei weitem nicht so hoch, sondern lediglich etwa 60cm. Die Mondlandungs-Gegner behaupten nun, diese Aufzeichnungen seien mit leichteren Raumanzug-Attrapen in einem Studio gedreht worden. Aber probieren Sie mal, 60cm hoch zu springen! Geübte Tänzer schaffen ohne hinderlichen Raumanzug (auch wenn es eine leichtere Attrape ist) und mit "Anlauf" etwa 50cm. Ich selbst nur 25cm. Allein damit wäre die Studio-Behauptung schon weitestgehend wiederlegt, man hätte die gefilmten Astronauten mit Hilfe von Flaschenzügen anheben müssen. Die folgende Betrachtung zeigt aber auch, daß die Überlegung mit der Sprunghöhe noch etwas komplizierter ist.

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Eier über Häuser werfen

Bei mir im Kollegenkreis hat jemand behauptet, es müsse doch ganz einfach sein, ein Ei über unser Dienstgebäude zu schmeißen. Das Thema ist jetzt schon seit Wochen Gesprächsthema in unseren Kaffeerunden. Doch der mutige Kollege ist, was das Thema anbetrifft, ziemlich leise geworden. Immerhin ist das Gebäude etwa 15 m hoch und 20 m tief ... Die Wette ist auch noch nicht eingelöst. Die Wette wurde endlich am 10.06.2009 eingelöst: Das Ei ist knapp oberhalb des zweiten Stockwerkes an der Fassade des vierstöckigen Hauses zerschellt (siehe Nachtrag unten).

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