Einträge über raumfahrt

Wernher von Braun: Visionär, Mörder und Volksheld

Wernher von Braun ist schon eine faszinierende Person. Seine Obsession, den Weltraum zu erobern war stärker als sein Gewissen. Im 2. Weltkrieg kollaborierte er vorbehaltlos mit den Nazis, um seine Träume zu verwirklichen. Hierbei nahm er wissentlich den Tod tausender Zwangsarbeiter in den V2-Werken in Mittelbau/Dora in Kauf.
Auf der anderen Seite war er ein mutiger Visionär und begnadeter Wissenschaftler. Zudem gelang es ihm stets, die Politik und Öffentlichkeit für seine Ideen zu begeistern. Und es ist von Brauns Verdienst, unter dem Eindruck eines aus heutiger Sicht atemberaubenden Zeitdrucks ein Team von tausenden Spezialisten zu orchestrieren, um die Mondlandung zu realisieren.

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Erste erfolgreiche 3D-Positionsbestimmung mit Galileo

Schon Vorgestern, am 12. März 2013 erfolgte die erste 3D Positionsbestimmung mit Europas satellitengestützten Positionierungssystem Galileo . Wissenschaftler am ESA Standort ESTEC in den Niederlanden haben die Messung durchgeführt. Aktuell besteht das Galileo Raumsegment aus lediglich vier Satelliten, weshalb die Genauigkeit auch nur 10 bis 15 Meter betrug. Allerdings befinden sich derzeit weitere Satelliten beim deutschen Raumfahrtkonzern OHB in Bremen in Bau . Bis Ende 2014 sollen 18 Satelliten in den Orbit verbracht und erste operationelle Dienste angeboten werden. Dann können auch "normale Nutzer" das Galileo-System für die Navigation verwenden. Am Ende umfaßt das System 30 Satelliten, also ähnlich viel wie beim amerikanischen NAVSTAR-GPS, von welchem sich Europa und andere beteiligte Staaten unabhängig machen möchte.


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NASAs Rover Curiosity auf dem Weg zum Mars

Übermorgen ist es soweit: Der NASA-Rover Curiosity, Teil der Mission Mars Science Laboratory soll auf dem Mars landen. Schade, daß die Landung kein Lebewesen live miterleben wird. Falls sie erfolgreich ist, wird sie spektakulär sein, wie folgende Animation der NASA zeigt:

( Youtube-Link )

Auf den letzten Metern wird der Rover - wenn alles klappt - mit Hilfe einer raketen-getriebenen Abstiegsstufe auf dem Marsboden abgesetzt. Bei früheren Rover-Missionen wurde hierfür bspw. ein überdimendionaler Airbag-Cocon eingesetzt.

Beeindruckend ist auch die Größe von Curiosity im Vergleich zu früheren Rovern der NASA, was folgendes Bild der NASA verdeutlicht:

Diverse Mars-Rover der NASA im Größenvergleich

Auf dem Bild fällt auch auf, daß Curiosity nicht mehr über Solarzellen mit Energie versorgt wird, sondern der Rover führt eine Radionukleidbatterie mit, die einen Einsatz auch unabhängig von Sonneneinstrahlung ermöglicht.

Die Landung auf dem Mars ist für den 6. August 2012 um etwa 07:30 MESZ vorgesehen. Good Luck, NASA!

Space Shuttle: Ist das Konzept des wiederverwendbaren Raumtransporters tot?

Space Shuttle Atlantis bei der Landung

Irgendwann Mitte dieses Jahres wird der letzte Space Shuttle Flug erfolgen - ziemlich genau 30 Jahre nach dem Erststart. Wird es in Zukunft keine wiederverwendbaren Raumtransporter geben? Ist das Konzept tot?

Auf Deutschlandfunk gabe es hierzu heute ein sehr interessantes Feature zu diesem Thema, welches Ihr hier nachhören könnt. Um es vorwegzunehmen: Es gibt interessante Forschungsansätze - unter anderem aus Deutschland. Aber ein Shuttle2 wird es kurzfristig nicht geben.

TerraSAR-X und TanDEM-X als Doppelstern

DLR -- TerraSAR-X und TanDEM-X

Bild: DLR

Heute abend habe ich ein beeindruckendes Himmelsschauspiel gesehen: Die beiden deutschen Schwester-Satelliten TerraSAR-X und TanDEM-X im Formationsflug. TerraSAR-X wurde im Jahr 2007 gestartet und kartiert die Erdoberfläche mit einem Radar-Instrument. Mitte 2010 folgte der fast baugleiche TanDEM-X nach. Beide Satelliten haben fast identische Orbits, so daß sie einen Formationsflug mit einem gegenseitigen Abstand von nur rund 350 Metern absolvieren. Durch synchrone Aufnahmen von beiden Satelliten aus läßt sich ein sehr genaues Höhenmodell der Erdoberfläche erstellen.


Doch nun zurück zum heutigen Himmelsspektakel. Ein Kollege von mir - seines Zeichens Projektleiter bei TanDEM-X - meint vor kurzem, daß man beide Satelliten mit bloßem Auge als vorbeiziehende Lichtpunkte über den Nachthimmel sehen kann. Das habe ich zunächst nicht geglaubt, aber mich heute abend eines Besseren belehren lassen!

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JHelioviewer ... für Sonnenanbeter

Screenshot JHelioviewer

Cool, was da ich daüber den ESA Newsletter bekommen habe: Die ESA hat ein Java-Programm namens JHelioviewer veröffentlicht, mit welchem man auf die Sonnenbilder des europäisch-amerikanischen Satelliten-Sonnenobservatoriums SOHO (Solar and Heliospheric Observatory) zugreifen kann. SOHO befindet sich im sog. Lagrange-Punkt L1 genau auf der Verbindungslinie Erde-Sonne und kann daher die Sonne permanent und ungestört beobachten. Hierzu befinden sich auf den Satellit eine ganze Reihe von Kameras und andere wissenschaftliche Experimente. SOHO ist mittlerweile seit mehr als 10 Jahren im Einsatz und hat das Verständnis der Wissenschafler über die Sonne ernorm bereichert. Außerdem läßt es sich als Frühwarn-System für Sonnenstürme verwenden. Manchmal bringen Partikelausbrüche der Sonne das Magnetfeld der Erde durcheinander. Daneben lassen sich auch auf die Daten des Anfang diesen Jahres gestarteten US-Sonde SDO (Solar Dynamic Observatory) zugreifen.

Die Bilder und Videos von SOHO haben aber auch einen äußerst großen ästhetischen Wert:

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Dezember: Raumfahrttechnisch ereignisreicher Monat

In Sachen Raumfahrt läuft ja in diesem Monat eine ganze Menge über den Ticker. Zuerst setzen die Russen drei Ihrer GLONASS-Satelliten in den Sand in den pazifischen Ozean, weil Sie die Startrakete - eine Proton - falsch programmiert haben. Einen Tag vorher hieß es kurz nach dem Start noch, daß das GLONASS-System, welches analog zum amerikanischen Satelliten-Positionierungsdienst GPS arbeitet, nun vollständig bestückt sei. Schadenfreude ist hier aus europäischer Sicht sicherlich fehl am Platz ... wir müssen erst einmal soweit kommen wie die Russen.

Auch weiter im Osten ist man vom Pech verfolgt. Die Japaner haben eine Sonde namens Akatsuki (Planet-C) zur Venus geschickt. Dort sollte sie eigentlich abgebremst und in einen Orbit um unseren Schwesterplaneten einschwenken. Dieses Manöver war offenbar nicht erfolgreich . Eine zweite Chance gibt es offenbar in sechs Jahren, wenn die Sonde ein weiteres Mal an der Venus vorbeikommt. Das erscheint aber fraglich, denn die Missionsdauer an der Venus war ursprünglich für zwei Jahre ausgelegt und offenbar durch die Lebensdauer der Batterie beschränkt. Ziel der Sonde war es, die Zirkulationen in der dichten Atmosphäre der Venus zu untersuchen. Dafür war sie u.a. mit einer ganzen Phalanx von Kameras und einem Radioexperiment ausgerüstet.

Aber es gibt auch gute Nachrichten: Die Firma SpaceX hat nicht nur erfolgreich eine Raumkapsel (Dragon) im Weltraum ausgesetzt , sondern dies auch noch mit einer eigenen Trägerrakete vollbracht - der Falcon 9. Naja, kleinen Schönheitsfehler gibt es dann wohl doch noch: Das Aussetzen fand auf einer niedrigeren Höhe statt, als geplant (Quelle: Wikipedia). Mit der Dragon könnten zukünftig bemannte Versorgungsflüge zur ISS durchgeführt werden.

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Vor 63 Jahren startete Sputnik

Sputnik 1 - Modell

Vor 63 Jahren am 4. Oktober 1957 wurde der sowjetische Kleinsatellit Sputnik in eine Erdumlaufbahn ausgesetzt. Sputnik war der erste künstliche Erdtrabant und markiert den Beginn der Raumfahrt. Sputnik war sehr einfach aufgebaut und wurde in weniger als einem Jahr entwickelt und gebaut, um den Amerikanern unbedingt zuvorzukommen (was ja offenkundig auch gelang). Im Westen sorgte man sich nach dem Start, der Osten könne doch technologisch überlegen sein und befürchtete, bald verfüge das Sowjetreich auch über Satelliten, die mit nuklearen Sprengköpfen versehen sind (Sputnik-Schock). Interessanterweise war sich die Sowjet-Führung kurz nach dem Start der Bedeutung dieses Ereignisses nicht bewußt. Erst nach der ersten Reaktion im Westen wurde Sputnik auf breiter Front propagandistisch ausgeschöpft.

Rosetta Mission anhand LEGO-Modell erklärt

ESA: Rosetta - Artists impression

Bildquelle: ESA, image by C.Carreau

Rosetta ist eine ziemlich anspruchsvolle Mission der ESA. Ziel der Mission ist der Komet 67P/Churyumov-Gerasimenko . Dort angekommen, soll Rosetta einen Lander (Philae) auf der Oberfläche des Kometen absetzen, der eine Reihe wissenschaftlicher Untersuchungen vornimmt. Kometen bestehen aus der "Urmaterie" des Sonnensystems, aus denen sich die Planeten entwickelt haben. Das Erforschen von Kometen soll helfen, die Entwicklung von Planetensystemen besser zu verstehen.

Es hat schon einige Missionen zu Kometen gegeben, aber Rosetta ist sicherlich die komplexeste und anspruchsvollste. Auf der ESA-Webseite habe ich ein tolles Video gefunden, daß sehr anschaulich anhand eines LEGO-Modells von Philae die wichtigsten wissenschaftlichen und technischen Aspekte und Herausforderungen der Mission erklärt - Sehr sehenswert! Leider kann ich das Video nicht direkt auf dieser Seite einbinden, deshalb hier der Link auf das Video bei Vimeo .

Good Bye CHAMP!

champ

Bildquelle: GFZ Potsdam, NASA Bildarchiv, T. Althaus

Es war unabwendbar: Am 19. September 2010 um die Mittagszeit verglühte der deutsche Satellit CHAMP in etwa 150 km Höhe in der Erdatmosphäre. Im Jahr 2000 wurde der Satellit gestartet und war ursprünglich für eine Lebenszeit von 5 Jahren ausgelegt. Bis zuletzt - also mehr als doppelt so lange - lieferte CHAMP Daten an die Bodenstationen. Böse Zungen nennen CHAMP den ersten und einzigen DDR-Satelliten, denn das Projekt wurde 1995 aus der Taufe gehoben, um gezielt die Raumfahrt-Industrie in den neuen Bundesländern zu fördern. Das soll aber nicht davon ablenken, daß CHAMP dazu beigetragen hat, die Erforschung des Schwerefeldes und des Magnetfeldes der Erde ein großes Stück voranzubringen.

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