Es ist schon etwas längerer her, da wurde ich gefragt, wie groß eigentlich die Schwerebeschleunigung auf Höhe der
ISS
und anderer erdnaher Satelliten ist. Nun kennt man ja viele Filme, die Astronauten in der ISS schwebend zeigen (s. Beispiel oben). Also ist es eigentlich naheliegend zu sagen, die Schwerebeschleunigung sei Null oder zumindest nahe Null. Klingt doch einleuchtend, oder?
Nachdem wir nun wissen, daß die
Amerikaner nie auf dem Mond
waren, waren es wohl die Deutschen, die unseren Erdtrabanten als erste betreten haben. Auch hierfür finden sich im Internet Beweise:
Dieses Jahr haben meine Familie und ich Urlaub auf der Ostsee-Insel
Usedom
gemacht. Daher hatte ich Gelegenheit, mir Peenemünde anzuschauen. Während des Zweiten Weltkrieges beherbergte die beschauliche Insel am nord-östlichsten Zipfel Deutschlands das damals größte
Hochtechnologie-Forschungszentrum
, in dem zeitweise rund 10000 Menschen arbeiteten. Hier entwickelten Wernher von Braun und seine Kollegen die erste serienreife Rakete mit Flüssigkeitstriebwerk. Bekanntlich diente diese Erfindung nicht friedlichen Zwecken wie bspw. der Erforschung der damals weitestgehend unbekannten Hochatmosphäre oder des Weltraums. Es handelte sich bei Peenemünde um ein Zentrum des Heeres zur Entwicklung neuer Waffen - der berüchtigten
V2
. Neben der V2 (Vergeltungswaffe 2) wurde hier außerdem die
V1
entwickelt - der weltweit erste Marschflugkörper. Der erste erfolgreiche Start einer Rakete von Peenemünde am 3. Oktober 1942 markiert sicherlich den Beginn des modernen Raketenfluges. Allerdings ist dieses Datum auch der Ausgangspunkt für den militärisch unbedeutenden Einsatz einer Teufelswaffe, die dennoch vielen unschuldigen Menschen das Leben gekostet hat.
Im Jahr 2001 hat der Milliardär Dennis Tito den Anfang gemacht, mittlerweile gibt es 7
Weltraum-Touristen
- fast schon Routine. Zuletzt startete gestern morgen (30.09.) von Kasachstan aus der kanadische Unternehmer
Guy Laliberté
. Das ist aber doch was besonderes, weil er der erste Clown im Weltraum ist (
Bild
). Laliberté ist Gründer des
Cirque-du-Soleil
.
Wer jetz Lust bekommen hat, auch solch einen Flug zu unternehmen, sollte schon einmal anfangen zu sparen. Ein Flug kostet etwa 20 Millionen Dollar. Damit bessert sich die russische Raumfahrtagentur regelmäßig ihre Kasse auf.
Übrigens habe ich eben noch entdeckt, daß demnächst ein
Dokumentarfilm von Christian Frei
über die erste und bislang einzige Weltraum-Touristin
Anousheh Ansari
herauskommt. Einen HD-Trailer gibt es
hier
auf Youtube.
UN-Spider
ist eine UN-Einrichtung mit Sitz in Bonn, die im Falle von Naturkatastrophen Unterstützung bei der Lageaufklärung bietet. UN-Spider steht für den einprägsamen Namen "
U
nited
N
ations Platform for
Sp
ace Based
I
nformation for
D
isaster Management and
E
mergency
R
esponse". Es gibt Abkommen mit den weltweit führenden Raumfahrtorganisationen, die dem UN-Spider im Bedarfsfall schnellen Zugriff auf die Daten der weltweit verfügbaren Erdbeobachtungssatellliten erlaubt. Das folgende Video stellt die Aufgaben und Möglichkeiten von UN-Spider vor.
Leider ist in vielen Ländern, die häufig unter Naturkatastrophen zu leiden haben (das sind dann häufig auch sog. "Entwicklungsländer") solche Unterstützungsprogramme nicht bekannt, oder es existiert eine hohe Hemmschwelle, solche Angebote auch anzunehmen. In einigen Fällen fehlt schlicht eine lokale Infrastruktur für das Katastrophen-Management, so daß ein Einsatz von Satellitendaten kaum sinnvoll möglich ist. Auch hier leistet UN-Spider hervorragende Arbeit, Ihre Dienste den Menschen vor Ort bekannt zu machen.
Hier
gibts das Video mit besser Auflösung im externen Fenster.
Gestern habe ich die Veranstaltung "Fly me to the moon" im
Gasometer Oberhausen
besucht. Zum 40. Jahrestag der ersten bemannten Mondlandung gab es dort Vorträge, Gesprächsrunden und amüsante Lyrik- und Theater-Einlagen. Im Rahmen eines diesen Vortrages wurden aktuelle Bilder von einer Kamera auf der US-amerikanischen Mond-Orbitermission
LRO
(Lunar Reconnaissence Oriber) präsentiert, welche die Landestellen der Apollo-Missionen zeigen. Obwohl es sich derzeit noch um nahezu unbehandelte Daten handelt, übertreffen sie in Auflösung und Detailreichtum alle bisherigen Aufnahmen des Mondes. Bspw. sieht man auf der Aufnahme der Landestelle von
Apollo 14
tatsächlich das zurückgelassene Gestell der Mondlandefähre, Spuren, die die Astronauten bei Ihren Spaziergängen im Mondstaub zurückgelassen haben sowie Gerätschaften für wissenschaftliche Experimente. Aufnahmen weiterer Apollo-Landestellen findet man
hier
. Derzeit befindet sich LRO noch nicht im Zielorbit. In der operativen Phase der Mission sollen die Kameras Bilder mit einer Bodenauflösung von 0.5 Metern liefern. Dann sollen die Landestellen erneut aufgenommen werden, und diese Bilder werden noch mehr Details zeigen!
Gestern lief im ZDF
eine Dokumentation über das Leben und Schaffen von Wernher von Braun
. Der "Columbus des Weltraums" gehört sicherlich zu den umstrittenen Personen des letzten Jahrhunderts. Für die Realisierung des Menschheitstraums von der Eroberung des Weltraums ging er buchstäblich über Leichen. Für den Bau der ersten funktionstüchtigen Rakete der Welt, der
A4
(Aggregat 4) schmiß er sich den Nazis an den Hals, die mit seiner Erfindung natürlich nicht einen Mondflug planten, sondern mit dieser Rakete europäische Städte beschossen (
V2
: Vergeltungswaffe 2). Neben diesen Opfern verloren bei der Serienproduktion der Raketenbombe im thüringischen Mittelbau Dora tausende Zwangsarbeiter unter schrecklichsten Bedingungen ihr Leben. Schlimm genug, aber von Braun hat zeitlebens eine Verantwortung hierfür zurückgewiesen. Offenbar hielt er diese Opfer für die Realisierung seines Traums für tolerierbar.
Vor 40 Jahren, am 20. Juli 1969, betraten die ersten Menschen den Mond. Millionen Menschen verfolgten das Jahrhundert-Ereignis am Fernsehschirm. Für das deutsche Publikum berichtete damals der Raumfahrt-Journalist Anatol Johansen. Im Webcast des Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) berichtet er über seine Erinnerungen an diese Tage und die besonderen Herausforderungen, die dieses Unterfangen mit sich brachte.
Das obige Video zeigt ein Video, das von Board des Shuttles Discovery während der Mission
STS-120
aufgenommen wird. Im Vordergrund ist der Roboterarm des Shuttles zu sehen. Im Hintergrund sieht man die Erde vorbeiziehen. Klar sind die Wolkenstrukturen und einzelne Blitze zu erkennen. In Natura und in Farbe muß das ein atemberaubender Eindruck sein!
Am Abend nach einer Dienstreise habe ich mit einem Kollegen noch in einem
netten bayrischen Restaurant in München gesessen. Dort haben wir darüber
diskutiert, wie hoch eigentlich ein Mensch auf dem Mond springt. Eine weit
verbreitete Argumentation von Vertretern der Hypothese eines
Mondlandungs-Fakes ist, daß Astronauten 6 mal höher springen müßten, da ja
nun auch die Schwerkraft des Mondes 6 mal kleiner ist als die der Erde. Das
klingt zunächst einmal sehr plausibel. Tatsächlich springen die Astronauten,
die man auf Videoaufzeichnungen der Mondoberfläche sieht, bei weitem nicht
so hoch, sondern lediglich etwa 60cm. Die Mondlandungs-Gegner behaupten nun,
diese Aufzeichnungen seien mit leichteren Raumanzug-Attrapen in einem Studio
gedreht worden. Aber probieren Sie mal, 60cm hoch zu springen! Geübte Tänzer
schaffen ohne hinderlichen Raumanzug (auch wenn es eine leichtere Attrape
ist) und mit "Anlauf" etwa 50cm. Ich selbst nur 25cm. Allein damit wäre die
Studio-Behauptung schon weitestgehend wiederlegt, man hätte die gefilmten
Astronauten mit Hilfe von Flaschenzügen anheben müssen. Die folgende
Betrachtung zeigt aber auch, daß die Überlegung mit der Sprunghöhe noch
etwas komplizierter ist.