Einträge über satellit
TerraSAR-X und TanDEM-X als Doppelstern
Bild: DLR
Heute abend habe ich ein beeindruckendes Himmelsschauspiel gesehen: Die beiden deutschen Schwester-Satelliten TerraSAR-X und TanDEM-X im Formationsflug. TerraSAR-X wurde im Jahr 2007 gestartet und kartiert die Erdoberfläche mit einem Radar-Instrument. Mitte 2010 folgte der fast baugleiche TanDEM-X nach. Beide Satelliten haben fast identische Orbits, so daß sie einen Formationsflug mit einem gegenseitigen Abstand von nur rund 350 Metern absolvieren. Durch synchrone Aufnahmen von beiden Satelliten aus läßt sich ein sehr genaues Höhenmodell der Erdoberfläche erstellen.
Doch nun zurück zum heutigen Himmelsspektakel. Ein Kollege von mir - seines Zeichens Projektleiter bei TanDEM-X - meint vor kurzem, daß man beide Satelliten mit bloßem Auge als vorbeiziehende Lichtpunkte über den Nachthimmel sehen kann. Das habe ich zunächst nicht geglaubt, aber mich heute abend eines Besseren belehren lassen!
JHelioviewer ... für Sonnenanbeter
Cool, was da ich daüber den ESA Newsletter bekommen habe: Die ESA hat ein Java-Programm namens JHelioviewer veröffentlicht, mit welchem man auf die Sonnenbilder des europäisch-amerikanischen Satelliten-Sonnenobservatoriums SOHO (Solar and Heliospheric Observatory) zugreifen kann. SOHO befindet sich im sog. Lagrange-Punkt L1 genau auf der Verbindungslinie Erde-Sonne und kann daher die Sonne permanent und ungestört beobachten. Hierzu befinden sich auf den Satellit eine ganze Reihe von Kameras und andere wissenschaftliche Experimente. SOHO ist mittlerweile seit mehr als 10 Jahren im Einsatz und hat das Verständnis der Wissenschafler über die Sonne ernorm bereichert. Außerdem läßt es sich als Frühwarn-System für Sonnenstürme verwenden. Manchmal bringen Partikelausbrüche der Sonne das Magnetfeld der Erde durcheinander. Daneben lassen sich auch auf die Daten des Anfang diesen Jahres gestarteten US-Sonde SDO (Solar Dynamic Observatory) zugreifen.
Die Bilder und Videos von SOHO haben aber auch einen äußerst großen ästhetischen Wert:
( Link )
Vor 63 Jahren startete Sputnik
Vor 63 Jahren am 4. Oktober 1957 wurde der sowjetische Kleinsatellit Sputnik in eine Erdumlaufbahn ausgesetzt. Sputnik war der erste künstliche Erdtrabant und markiert den Beginn der Raumfahrt. Sputnik war sehr einfach aufgebaut und wurde in weniger als einem Jahr entwickelt und gebaut, um den Amerikanern unbedingt zuvorzukommen (was ja offenkundig auch gelang). Im Westen sorgte man sich nach dem Start, der Osten könne doch technologisch überlegen sein und befürchtete, bald verfüge das Sowjetreich auch über Satelliten, die mit nuklearen Sprengköpfen versehen sind (Sputnik-Schock). Interessanterweise war sich die Sowjet-Führung kurz nach dem Start der Bedeutung dieses Ereignisses nicht bewußt. Erst nach der ersten Reaktion im Westen wurde Sputnik auf breiter Front propagandistisch ausgeschöpft.
Good Bye CHAMP!
Bildquelle: GFZ Potsdam, NASA Bildarchiv, T. Althaus
Es war unabwendbar: Am 19. September 2010 um die Mittagszeit verglühte der deutsche Satellit CHAMP in etwa 150 km Höhe in der Erdatmosphäre. Im Jahr 2000 wurde der Satellit gestartet und war ursprünglich für eine Lebenszeit von 5 Jahren ausgelegt. Bis zuletzt - also mehr als doppelt so lange - lieferte CHAMP Daten an die Bodenstationen. Böse Zungen nennen CHAMP den ersten und einzigen DDR-Satelliten, denn das Projekt wurde 1995 aus der Taufe gehoben, um gezielt die Raumfahrt-Industrie in den neuen Bundesländern zu fördern. Das soll aber nicht davon ablenken, daß CHAMP dazu beigetragen hat, die Erforschung des Schwerefeldes und des Magnetfeldes der Erde ein großes Stück voranzubringen.
Deutscher Radarsatellit TanDEM-X erfolgreich gestartet!
Bildquelle: DLR
Heute (21.06.2010) um 04:14 Uhr unserer Zeit ist der deutsche Radarsatellit TanDEM-X erfolgreich aus Baikonur gestartet . Vor ein paar Tagen habe ich ja zwei Blogs empfohlen , die die Startvorbereitungen beschrieben haben. Während nun die Kollegen am Startplatz in baikonur die letzten sachen packen und nach hause fahren, haben die Kollegen im Kontrollzentrum in Oberpfaffenhofen eine Menge zu tun. Der Satellit muß nun hochgefahren, getestet und auf seinen vorbestimmten Orbit gebracht werden - im Fachjargon spricht man von der LEOP (Low Earth Orbit Phase). Von einem Kollegen vor Ort habe ich erfahren, daß das Ausklappen der Radarantenne - ein kritisches Manöver - reibungslos geklappt hat.
TanDEM-X ist der zweite deutsche Radarsatellit Deutschlands, der zusammen mit seinem älterern "Bruder" TerraSAR-X eine hochgenaue 3D-Höhenkarte der Erdoberfläche erzeugen soll. Genaue Höhenangaben werden wissenschaftlichen und auch kommerziellen Fragestellungen benötigt.
Wie funktionieren und wozu braucht man Satelliten?
Habe gerade eine tolle Serie von sieben Videos gefunden, die für den Laien einfach und anschaulich erklären, wie geostationäre Kommunikations-Satelliten funktionieren und wozu man sie braucht. Eine Folge gibt es auf YouTube:
( Link )
Alle Teile in besserer Auflösung kann man sich hier anschauen.
Gefunden auf scienceblogs.de .
Astronauten in der ISS: schwerelos oder nicht?
Nun mal nach längerer Zeit wieder ein wissenschaftlicher Artikel.
( Link )
Es ist schon etwas längerer her, da wurde ich gefragt, wie groß eigentlich die Schwerebeschleunigung auf Höhe der ISS und anderer erdnaher Satelliten ist. Nun kennt man ja viele Filme, die Astronauten in der ISS schwebend zeigen (s. Beispiel oben). Also ist es eigentlich naheliegend zu sagen, die Schwerebeschleunigung sei Null oder zumindest nahe Null. Klingt doch einleuchtend, oder?
UN-Spider: Katastrophenhilfe aus dem Weltraum
UN-Spider ist eine UN-Einrichtung mit Sitz in Bonn, die im Falle von Naturkatastrophen Unterstützung bei der Lageaufklärung bietet. UN-Spider steht für den einprägsamen Namen " U nited N ations Platform for Sp ace Based I nformation for D isaster Management and E mergency R esponse". Es gibt Abkommen mit den weltweit führenden Raumfahrtorganisationen, die dem UN-Spider im Bedarfsfall schnellen Zugriff auf die Daten der weltweit verfügbaren Erdbeobachtungssatellliten erlaubt. Das folgende Video stellt die Aufgaben und Möglichkeiten von UN-Spider vor.
Leider ist in vielen Ländern, die häufig unter Naturkatastrophen zu leiden haben (das sind dann häufig auch sog. "Entwicklungsländer") solche Unterstützungsprogramme nicht bekannt, oder es existiert eine hohe Hemmschwelle, solche Angebote auch anzunehmen. In einigen Fällen fehlt schlicht eine lokale Infrastruktur für das Katastrophen-Management, so daß ein Einsatz von Satellitendaten kaum sinnvoll möglich ist. Auch hier leistet UN-Spider hervorragende Arbeit, Ihre Dienste den Menschen vor Ort bekannt zu machen.
Hier gibts das Video mit besser Auflösung im externen Fenster.