Mein Geocaching-Wochenende mit Gruppen-DNF, STF und FTF
DiesesWochenende hatte ich Gelegenheit, meinem Hobby Geocaching mal wieder uneingeschränkt nachgehen zu können, da meine Familie, welche dem Geocaching neutral bis ablehnend gegenübersteht, zeitweise ausgeflogen war. Das Ergebnis: ein Gruppen- DNF , ein krampfiger Multi, ein STF und ein FTF . Aber von vorne ...
Am Samstag abend poppte plötzlich eine Mail auf, nachdem nicht weit entfernt ein einfacher
Tradi
veröffentlicht wurde. Ohne groß zu überlegen habe ich mich entschlossen, meine erste FTF-Jagd zu starten. Es war schon ziemlich dunkel, aber egal: Rauf aufs Rad! Am Final angekommen, kam es mir aber alles etwas spanisch vor. Das
Listing
versprach Nähe zu einem Industriegebiet und Häuser aus dem 19. Jahrhundert. Ground Zero lag jedoch mitten in einem 1960/70-Jahre-Wohngebiet, wenigstens 1 km vom nächstem Industriegebiet entfernt. Alleine war ich auch nicht. Die Gestalt im Dunkeln entpuppte sich als Krümel82, welcher auch auf einen FTF hoffte. Später gesellte sich noch Team ergebnislos dazu. Nach kurzer Suche und Diskussion befragte Krümel82 via Smartphone den GC-Server um herauszufinden, daß der Owner den Cache kurzerhand disabled hatte! Offenbar hat er selbst gemerkt, daß etwas mit den Koords nicht stimmte. Also haben wir uns zu einem Gruppen-DNF entschlossen!
Was tun? Unverrichteter Dinge wieder nach hause? Glücklicherweise gab es in der Nähe noch einen neuen kurzen
Multi
, den ich noch nicht gemacht hatte. Mit diesem Cache gestaltete es sich aber auch nicht wirklich besser. An den Listingkoordinaten mußte man einige einfache Rätsel lösen und anschließend eine
Wegpunktprojektion
zum Final machen. Ground Zero lag aber diesmal hinter einer Hecke auf einem Privatgrundstück. Die nähere Umgebung gab auch kein vielversprechendes Versteck her. Also Fehler bei mir vermutet und zurück zum Startpunkt geradelt. Zur Sicherheit habe ich den Kompaß im
Dakota
kalibriert und die Variablen gecheckt. Dann habe ich die Wegpunktprojektion erneut ins Gerät getickert: gleiches Ergebnis! Naja, noch mal hingefahren und noch einmal erfolglos gesucht. Gut, daß ich seit einiger Zeit ein neues Smartphone mit GC-Apps besitze (Auf meinem alten Windows-Phone lief die App
GCzII
, die allerdings zu häufig keine verbindung zum GC-Server aufbauen konnte. Das merkt man natürlich erst draußen beim Cachen. Das ist Mist!). Jedenfalls verriet mit die App, daß das Listing geändert wurde. Definitv muß dies nach dem Aufbrechen von zu hause erfolgt sein, da ich vor dem Losfahren noch die
GPX
-Datei für den Multi auf mein Dakota geladen habe. Also noch einmal zum Startpunkt zurückgeradelt und mit dem geänderten Listing die Wegpunktprojektion durchgeführt. Am nun richtigen Final war die Dose sofort gefunden. Summa summarum ein eher durchschnittlicher Multi. Ich habe den Zusammenhang zwischen dem Listing und den Waypoints bzw. dem Final nicht verstanden. Egal: Loggen und vergessen!
Zuhause angekommen poppte allerdings erneut eine Publish-Mail von GC auf. Diesmal ein
Mystery
nicht weit weg. Das nette Rätsel konnte ich Dank Internet noch am gleichen Abend lösen. Der Cache-Owner bat im Listing allerdings darum, den Cache nicht nachts anzugehen, um das Final nicht zu verbrennen. Also das GPX aufs Garmin geladen, ins Bett gelegt und den Wecker auf 07:00 gestellt.
Am Sonntag war ich also schon relativ früh wach. In der Morgendämmerung radelte ich die knapp 3 km zum Final. Das Döschen war nach kurzer Suche gefunden ... und, und???? Schade: GoForCaches war ganze 9 Minuten schneller als ich, also Zweiter! Aber ein STF ist ja für den Anfang nicht schlecht. Auf dem Rückweg bin ich noch einige "Abkürzungen" gefahren und habe noch zwei Tradis eingesammelt.
Nach dem Frühstück poppte schon wieder eine Mail auf. Diesmal ein Bekannter: Der Owner des Tradis von gestern hat offensichtlich die Koords geupdated. Der Cache war noch nicht einmal enabled. Während ich meine Jacke anzog, habe ich das GPX mit den nun hoffentlich richtigen Koords auf das Dakota gebeamt und war schon wenige Minuten später auf dem Sattel. Sonntag morgen, kurz nach 10 Uhr - ob das mit dem FTF klappt? Jedenfalls paßte die Umgebung um Ground Zero diesmal deutlich besser zum Listing. Nach dem Annäherungssignal vom Dakota bis zum Zeitpunkt, als ich das Döschen in Händen hielt, vergingen bestimmt keine zwei Minuten. Plopp, Filmdose auf ... und, und??? YEAH, ein jungfräuliches Logbuch!!!! Erster!!!! FTF!!!!
Also, die FTF-Jagd hat schon Spaß gemacht. Allerdings hat diese Wochenende auch alles gepaßt. Unter "normalen" Umständen wäre mir das jedoch zu stressig. Ich denke, so schnell wird sich das nicht noch einmal wiederholen. Die Caches haben mich jetzt auch nicht vom Hocker gerissen. Ich freue mich schon auf den nächsten knackigen Mystery oder den Multi im Grünen. Da steht die Freude am Knobeln und Suchen im Vordergrund und nicht der Anspruch, Erster zu sein.
Vielleicht sollte man auch Neu-Cacher, welche vor Motivation und Begeisterung strotzen, aber eher mit mittelmäßigen Caches auslegen auf Events einladen und sie überzeugen, neue Caches mit Unterstützung der "alten Hasen" auszulegen. Das würde die Qualität der Caches bestimmt positiv beeinflussen, Fehler vermeiden und das Frustpotential auf allen Seiten enorm verringern. Aber ehrlich: Viele Geocacher - eingeschlossen mich selbst - haben auch diese Fehler gemacht!
By the way: Während ich den Artikel schreibe, poppt wieder eine Mail auf: Der FTF-Tradi ist SCHON WIEDER disabled. Offenbar hält die Konstruktion des Cache-Verstecks dem Ansturm nicht stand. Der Owner muß wohl eine Wartung durchführen.