Baubericht: Ferngesteuerte Ente

Ente oben ohne Am letzten Wochenende habe ich mal wieder gebastelt. Diesmal eine ferngesteuerte, schwimmfähige Ente. Die Idee kam mir schon vor längerer Zeit. Immer mal wieder habe ich einige notwendige Dinge besorgt. Aber die Zeit und Muße für den Bau hatte mir bislang gefehlt. Inspiriert hatten mich seinerzeits entsprechende Baubericht im Internet, denn natürlich war ich nicht der erste mit dieser Idee. Deshalb sollte die Ente auch ein spezielles Gimmick haben: Letztlich habe ich mich für eine Funkkamera im drehbaren Kopf der Ente entschieden. Die Aufnahmen mit einer Perspektive knapp oberhalb der Wasseroberfläche sind wirklich beeindruckend. Zusammen habe ich vielleicht zwei oder drei Tage an der Ente gebaut.

Erst einmal benötigt man eine Plastik-Ente, die es für ein paar Euro im Baumarkt gibt. Um jetzt das Elektronik-Gelumpe in die Ente zu bringen, muß man sie aufschneiden. Und wenn man die Ente nicht fälschlicherweise in der Zoohandlung gekauft hat, ist das auch ziemlich unblutig zu bewerkstelligen. An dieser Stelle gibt es allerdings zwei grundsätzliche Möglichkeiten:

1. Man schneidet die Ente oben auf (wie z.B. auch hier oder hier ). Wenn man den Schnitt um die Flügel ansetzt, ist hinterher das Loch groß genug, um alles einbauen zu können. Der Nachteil ist, daß man den Deckel nicht mehr wirklich schlüssig auf die Ente bekommt. Bei genauerem Hinschauen sieht man also den Schnitt. Von Vorteil ist, daß man den kompletten Innenraum der Ente ausnutzen kann.

2. Man bringt die komplette Elektronik und die Antriebwellen in einer separaten Kunststoff-Wanne unter. Anschließend schneidet man in die Unterseite der Ente ein passendes Loch. Nun stülpt man die Ente über die Wanne. Der Vorteil liegt auf der Hand: Die Ente muß nicht mehr auf der Oberseite verstümmelt werden. Allerdings bietet die Wanne viel weniger Platz. Außerdem erhöht die Wanne selbst natürlich die Masse der Ente. Empfehlenswert ist diese Lösung daher nur dann, wenn man lediglich eine sehr einfache Ente bauen will, die mit wenig Innenleben auskommt.

Für mich kam daher nur Lösung 1 in Frage: Die Ente mußte also oben aufgeschnitten werden. Da der Kopf drehbar sein sollte, habe ich ihn auch gleich vom Rumpf getrennt.

Entenkopf - Innereien

Ente - Loch für Kamera

Ente - Halsgelenk


Zuerst habe ich mich dem Kopf gewidmet. Neben einer kleinen Funkkamera muß in diesen auch ein Servo untergebracht werden, der später den Kopf dreht. Theoretisch könnte man das Servo auf im Entenrumpf unterbringen. Aber erstens paßte das Servo noch in den Kopf, und zweitens hatte ich so mehr Platz im Rumpf für den anderen Kram. Um Kamera und Servo vernünftig im Kopf zu fixieren, mußte ich den Kopf längs halbieren. Zwischen beide Augen habe ich ein Loch vorgesehen, durch welches später die Kamera nach vorne schaut. Das Innenleben des Kopfes habe ich mit Heißkleber fixiert - halt bombig! Anschließend lassen sich die beiden Kopfhälften mittels Schrauben zusammenfügen. So kommt man ggf. auch noch später mal an das Innenleben heran. Die Achse des Servos schaut unten aus dem Hals heraus. Später wird es einfach auf den Rumpf gesteckt.

Motor

Rumpfinnere


Nun habe ich mich dem Rumpf zugewendet. Zuerst habe ich das Ruder und die Welle eingeklebt. Das Ruder samt Welle klebt man am besten als erstes ein - und zwar so weit wie möglich nach hinten. Dann kommt die Antriebswelle samt Stevenrohr. Sie sollte genau in der gleichen Ebene wie das Ruder sein, damit die Ente später auch gut geradeaus fährt. Auch sollte die Antriebswelle möglichst flach im Entenkörper verlaufen. Ansonsten führt ein Großteil des Wasserstrahls der Antriebsschraube nicht zu einem Vortrieb sondern zu einem Auftrieb des Hecks der Ende. Bei mir hatte diese Randbedingung zur Folge, daß der Motor (Graupner Speed 280, soll ja keine Renn-Ente werden ...) direkt unter dem Kopf platziert werden mußte. Gut also, daß ich das Servo zum Drehen des Kopfes in selbigen untergebracht habe.

Da sich später nie ganz vermeiden läßt, daß Wasser in die Ente eintritt, sollte man möglichst die Komponenten nicht direkt auf dem Innenboden der Ente befestigen, sondern einen Zwischenboden einziehen. Den habe ich aus Sperrholz gesägt und mit Füßchen auf dem Innenboden festgeklebt. Außerdem habe ich im Schwanz der Ente ein kleines Ablaufloch vorgesehen. Sollte sich also mal Wasser im Inneren befinden, so wird die Ente einfach so gekippt, daß der Kopf nach oben zeigt. Das Wasser in der Ente kann nun unter den Zwischenböden hindurch und durch das Loch im Schwanz aus der Ente herauslaufen, ohne an Kabel, Motor, Akku oder Servo vorbeizuschwappen.

Die Gewichtsverteilung innerhalb der Ente ist nicht besonders anspruchsvoll. Sie liegt eingentlich immer gut im Wasser, bedingt durch den unten flachen Rumpf. Um dennoch den relativ schweren Kopf und den im Bug sitzenden Motor auszutarieren, habe ich den Akku so weit wie möglich nach hinten gesetzt. Außerdem sollten die schweren Sachen (Akku, Motor) in der Mitte sitzen, damit die Ente später beim Schwimmen keine unnatürliche Schräghaltung einnimt. Aus der Ente ragt nach oben eine M3-Gewindestange heraus. Daran wird später der Deckel befestigt.

Wenn man schon am Sägen ist, sollte man auch gleich noch ein Gestell für die Ente bauen. Das ist schnell erledigt und hinterher sehr praktisch. Ruder und Antriebswelle bleiben beim Abstellen der Ente geschont, und die Ente läßt sich im Gestell auch viel schöner präsentieren.

Ente geschlossen


Einen ersten Schwimmtest in der heimischen Badewanne hat die Ente schon erfolgreich bestanden. Der Einsatz in einem echten Gewässer - bestenfalls mit Artgenossen aus Fleisch und Blut - steht noch aus. Auch sind noch ein paar kleinere Restarbeiten zu tun: Meine Pultfunke wollte ich um einen Kasten erweitern, in der ich den Empfänger für den Empfang des Videosignals samt zugehörigen Akku unterbringen kann. Zur Betrachtung und Aufnahme des Videosignals habe ich mir eine Kamera mit Video-Analog-Eingang ( Aiptek PocketDV 8900 ) besorgt. Das Ding benutze ich quasi nur als mobilen Videorecorder. Zum Photografieren oder als Videokamera ist sie weniger zu gebrauchen. Die Kamera möchte ich so an der Funke befestigen, daß ich das Bild auf dem Display beim Fernsteurn sehen kann.