Hurra: Die NAS ist da!

Ein Paket, ein Paket ...

Ich habe mir bei eBay ein gebrauchtes NAS (Network Attached Storage) besorgt, um zuhause gemeinsam genutzte Dateien (Bilder, Musikdateien, etc.) zentral im Netzwerk bereitzustellen. Wir haben zuhause zwei Notebooks, die nun nicht gerade mit den allergrößten Festplatten gesegnet ist (das eine Notebook ist ein Asus EeePC der ersten Generation ...). Die Idee war, über das Netzwerk auf unsere inzwischen ganz ansehnliche Bildersammlung zugreifen zu können, ohne dafür die USB-Festplatte oder Backup-DVDs aus dem Schrank kramen zu müssen.

Meine Wahl fiel auf das Gerät ALL6250 von Allnet . Von hause aus glänzt das Gerät nun nicht gerade durch Schnelligkeit und Funktionalität. Jedoch ist interessant, daß sich dieses NAS auf das Betriebssystem OpenNAS umrüsten läßt, womit sich der Funktionsumfang erheblich steigern läßt. Etwas Geduld und bei eBay war ein ALL6250 für einen akzeptablen Preis erstanden.

Erste Versuche und erste Ernüchterung

Hurra, das Paket ist da! Als ich jedoch das Paket öffnete, merkte ich, daß das Gerät beim Vorbesitzer wohl als Luftfilter im Raucherhaushalt diente. Egal: Für den Wechsel des Betriebssystems ist eh ein kleiner Umbau des Geräts notwendig, und wenn ich es schon mal zerlegt habe, kann ich es auch gleich reinigen.

Zuerst wollte ich natürlich schauen, ob es funktioniert. Hier traten schon einmal die ersten Probleme auf. Welche IP-Einstellungen hat das Gerät? Nach einigen erfolglosen Versuchen unter Linux habe ich dann doch Windows gebootet, die Software-CD von der Allnet-Seite gesaugt, das Konfigurations-Tool installiert und laufen gelassen. Damit konnte ich die IP-Adresse des NAS in Erfahrung bringen und auf meine Bedürfnisse anpassen - prima! Zu früh gefreut: Die so parametrisierte NAS habe ich nun an meinen Router angeschlossen, aber offenbar kommt keine Netzwerkverbindung zustande. Ratlos habe ich das Netzwerkkabel ausgetauscht (nichts), ein Notebook am gleichen Netzwerkport des Routers mit einem Kabel angeschlossen (funktionierte), aber die NAS war nicht dazu zu bringen, eine Netzwerkverbindung aufzubauen. Zuletzt habe ich noch die aktuellste Firmware aufgespielt und testweise den DHCP-Client des NAS aktiviert, aber das führte auch zu keiner Verbesserung. Warum das nicht funktioniert, ist mir derzeit schleierhaft. Allerdings möchte ich einen Hardware-Defekt am NAS ausschließen, da ja die direkte Verbindung zum Windows-Rechner über ein Cross-Netzwerkkabel wunderbar funktioniert hat.

Innenleben

Nun ja, bleibt zu hoffen, daß der Wechsel auf OpenNAS das Netzwerk-Problem beseitigt! Nun also erst einmal einen Blick auf das Innenleben werfen. Das kommt zum Vorschein, wenn man die Abdeckung entfernt:

NAS ohne Abdeckung ... die Platte kommt zum Vorschein
NAS ohne Abdeckung ... die Platte kommt zum Vorschein

Aha: Jede Menge Dreck, Gestank und eine 250GB-Platte von Samsung. Letztere wird nun auch abgeschraubt und dann entdeckt man eine wichtige Steckleiste, die später für das Aufspielen von OpenNAS noch eine wichtige Rolle spielen wird:

Stiftleiste für RS232
Stiftleiste für RS232

Die Stiftleiste (Jumper J6) ist mit einer seriellen RS232-Schnittstelle (COM-Port im Windows-Sprech) belegt, die aber nicht an die Außenseite geführt ist. Über diese Schnittstelle läßt sich die Firmware flashen und das Betriebssystem OpenNAS aufspielen. Nach meine Erfahrungen ist die Pinbelegung die folgende (Pin 1 ist im obigen Bild der mit dem weißen Pfeil markierte Pin):

Pin
1 2
3 4
Belegung +3.3V
Tx (TTL)
Rx (TTL)
GND

Diese Schnittstelle arbeitet mit TTL-Pegeln (0 bis 5V), und deshalb kann man die Pins nicht direkt mit der seriellen Schnittstelle des Computers verbinden. Hierzu ist ein Pegelwandler notwendig, der zwischen NAS und Computer geschaltet wird. Ich habe mich dazu entschlossen, eine eigene kleine Platine auf Basis des Bausteins MAX3232 aufzubauen und diese in der NAS unterzubringen. In das Gehäuse werde ich eine 9-polige SUB-D-Buchse einbauen, wo dann die Computer-kompatiblen RS232-Signale abgegriffen werden können. Die Platine mit dem MAX3232 kann prima im Gehäuse der NAS untergebracht werden, nämlich am besten unter dem Blech, das die Platte aufnimmt - genau zwischen diesem Blech und der Hauptplatine der NAS - da befindet sich ein ausreichend großer Luftspalt für die kleine Zusatzplatine:

Wo ist Platz für die Pegelwandler-Platine? Aaah hier zwischen!
Wo ist Platz für die Pegelwandler-Platine? Aaah hier zwischen!"

So, für heute ist jedoch erst einmal Schluß! Alles weitere lest Ihr im nächsten Artikel.